Matrix in Deutschland

Der Großteil der Matrix Server im deutschen öffentlichen Sektor föderiert offen mit dem öffentlichen Internet. So sind beispielsweise alle bekannten Hochschul Instanzen offen miteinander verbunden. Es gibt jedoch auch einige geschlossene Föderationen: Aktuell, im Februar 2024, ist der BwMessenger eine eigene geschlossene Föderation nur für die Bundeswehr; Der TI-Messenger bildet eine eigene Föderation nur für das Gesundheitswesen und der BundesMessenger hat wiederum einen eigenen geschlossener Kreis von Teilnehmern. Es gibt jedoch Initiativen, beispielsweise OpenDesk in einer offeneren Föderation im europäischen Kontext auch länderübergreifend mit den Matrix Instanzen der öffentlichen Verwaltung anderer Staaten zu verbinden.

Matrix wurde mit Blick auf den Einsatz für hohe und niedrige Geheimhaltungsgrade entwickelt. Es wurde beispielsweise für Umgebungen mit NATO SECRET Einstufungen eingerichtet. In Deutschland gibt es eine größere Initiative, VS-NfD (Verschlussache, nur für den Dienstgebrauch) zu unterstützen, einschließlich der entsprechenden Anforderungen für Datenhaltung und Perfect Forward Secrecy (PFS). Wir erwarten erste VS-NfD fähige Matrix Installationen im Laufe des Jahres 2024. Schon heute unterstützt Matrix Lösungen, die unterschiedliche Sicherheitsdomänen überbrücken, wie beispielsweise Elements Cross Domain Gateway (CDG). Der CDG erlaubt Ende-zu-Ende verschlüsselte Kommunikation auch über sogenannte Airgaps hinweg zwischen unterschiedlich klassifizierten Sicherheitsdomänen. Dabei werden konfigurierbare Data Loss Prevention (DLP) Regeln beachtet. Somit können die Matrix Föderationen trotz unterschiedlicher Geheimhaltungsgrade mit einander kommunizieren und trotzdem die relevanten Security Policy Information Files (SPIFs) Taxonomien auf einer per-Nachricht und per-Konversations-Basis aufrecht erhalten.

Welche Hosting Optionen gibt es, die mit Deutschlands Strategie für digitale Souveränität und der deutschen Verwaltungscloud-Strategie (DVS) vereinbar sind?

Ähnlich wie bei Web Servern können Matrix Server in jeder Umgebung laufen. Das erlaubt einem breiten Spektrum von Hostern und Service Providern Matrix Dienste anzubieten und dabei auch spezielle deutsche Anforderungen zu berücksichtigen. Element partnert beispielsweise mit StackIT, Bechtle, Dataport, Bearing Point und der Deutschen Telekom.

Es ist von grundlegender Bedeutung, dass eine Nation die vollständige Kontrolle über ihre eigenen Daten hat. Die Bedeutung digitaler Souveränität wird in einer zunehmend komplexen und unbeständigen Welt immer größer. Die proprietären Stacks und räuberischen Algorithmen von Big Tech bergen die Gefahr der Übervorteilung und des Missbrauchs, während digitale Schwachstellen ein Hauptaugenmerk für das organisierte Verbrechen und feindliche Akteure darstellen.

Anstatt den US-Tech-Firmen und ihren proprietären Systemen verpflichtet zu sein, sollten Deutschlands öffentliche Einrichtungen unabhängig über ihre Technologie verfügen und ihre eigenen Daten auf ihrer eigenen Hardware im eigenen Land hosten.

Open-Source-Software ist eine gute strategische Lösung, da sie den Organisationen des öffentlichen Sektors Unabhängigkeit und Kontrolle gibt; die Transparenz von Open-Source schützt vor Anbieterbindung und Profitstreben. Sie ermutigt auch dazu, öffentliche Gelder in öffentlichen Code zum Wohle der Allgemeinheit zu investieren.

Matrix ist und bleibt ein offenes Kommunikationsprotokoll, das durch einen offenen Governance-Prozess standardisiert wird, der von der gemeinnützigen Matrix.org Foundation kuratiert wird.

Element (das vom Matrix-Kernteam gegründete Unternehmen) nutz die Affero General Public License (AGPL) v3 für die von Element entwickelten Kern-Projekte wie Synapse und Dendrite.

Die AGPLv3 Lizenz verlangt von den nachgelagerten Entwicklern, dass sie Änderungen am Quellcode wiederum für ihre Nutzer veröffentlichen, um die Zusammenarbeit zu fördern und die weitere Entwicklung von Matrix zu unterstützen - alternativ können sie eine separate Lizenz mit Element vereinbaren.